FUNDRAISING-PRAXIS

Die Qualitätsstandards im Kirchlichen Fundraising verbessern

Gastbeitrag von Ingrid Alken

Neben den großen, bekannten Non-Profit-Organisationen bemühen sich u.a. auch Kirchengemeinden seit Jahren durchaus mit Erfolg um die Gunst von Spenderinnen und Spendern. Dennoch taucht nach einiger Zeit die Frage auf, ob man es eventuell besser machen könnte. Kann hier ein Qualitätsmodell hilfreich sein?

Bei zunehmendem Wettbewerb wird sich Qualität auszahlen. Speziell für Kirchengemeinden und abgestimmt auf ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten hat die Fundraising Akademie ein eigenes Qualitätsmodell entwickelt. Es bietet eine Grundstruktur zur Selbstbewertung und Professionalisierung der eigenen Fundraisingarbeit.

Stichwort Qualität

Qualität – dabei denken wir zunächst an Produktionsprozesse. Ja, wir möchten unseren Joghurt jede Woche in gleichbleibender Qualität genießen. Aber Qualität im Fundraising? Wir verkaufen doch nichts! Geht es also doch nur um Geld? Je mehr eingespielt wird, desto besser das Fundraising? Tatsächlich geht es um mehr. Fundraising-Qualität ist nur dann gegeben, wenn alle Interessensgruppen mit der Qualität unserer Arbeit zufrieden sind. Das bedeutet – in allen Arbeitsfeldern – die zuverlässige Erfüllung der zuvor festgelegten Erfordernisse oder der bekannten bzw. vermuteten Erwartungen.

Qualität beginnt bei den Menschen

Da sind zunächst Pfarramt und Kirchenvorstand. Sie sind verantwortlich für die Grundlagen der Kirchengemeinde. Und sie müssen den Prozess der Qualitätsentwicklung anstoßen, anleiten und konsequent unterstützen. Dann kommen die mit Fundraising befassten haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, die durch ihre Arbeit entscheidend dazu beitragen, wie die Kirchengemeinde wahrgenommen wird. Und schließlich geht es um die Kirchenmitglieder und weitere Förderer, deren Zufriedenheit oder auch Unzufriedenheit sich direkt auf das Fundraising auswirkt.

Der Qualitätsleitfaden „Fundraising in Kirchengemeinden – Ein Leitfaden zur Qualitätsentwicklung" betrachtet alle Interessensgruppen und Fundraising-relevanten Aspekte der Kirchengemeinde. Am Beginn des Prozesses steht die Frage nach der Identität der Kirchengemeinde. Auch wenn es um Qualitätsstandards im Fundraising geht, so müssen doch alle Arbeitsfelder der Gemeinde und alle darin Mitarbeitenden in den Blick genommen werden. Schließlich dient das kirchliche Fundraising nicht dem Selbstzweck, sondern trägt zur Erfüllung des kirchlichen Auftrages bei.

Blick aus der Unterstützer-Perspektive

Die Gemeindeleitung ist verantwortlich für die Entwicklung von Profil, Zielen und einer Fundraising-Strategie. Dieser Prozess erfordert eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit und eine verstärkte Wahrnehmung des Umfeldes. Ein selbstkritischer Blick auf die eigene Arbeit aus der Perspektive unserer Unterstützer ist dabei hilfreich. Klare, eindeutige Ziele, die allen Beteiligten bekannt sind, setzen ungeahnte Kräfte frei und eröffnen Gestaltungsräume. Bei der Umsetzung lernen alle Beteiligten gemeinsam aus der Praxis, reflektieren ihre Arbeit regelmäßig und planvoll und führen – wo erforderlich - Verbesserungen durch.

Messbar: Mitarbeiter- und Spenderzufriedenheit

Menschen brauchen Arbeitsmittel, sinnvolle Abläufe und klare Strukturen. Diese nimmt das Qualitätsmodell ebenso in den Blick, wie den Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Mit Hilfe von Kennzahlen werden nicht nur die quantitativen Ergebnisse, sondern auch der zeitliche und finanzielle Aufwand betrachtet, mit dem sie erreicht wurden. Spezielle Kennzahlen helfen auch bei der Feststellung Mitarbeiter- und Spenderzufriedenheit.

Das beschriebene Qualitätsmodell zielt nicht auf eine geprüfte Siegelqualität. Der Leitfaden wurde konzipiert für Kirchengemeinden, die über einige Jahre Fundraising-Erfahrung verfügen. Er kann aber auch beim strategischen Aufbau des Fundraisings z.B. in einer Stiftung hilfreich sein.

Sie erhalten „Fundraising in Kirchengemeinden – Ein Leitfaden zur Qualitätsentwicklung“ über alken@fundraisingakademie.de

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