FUNDRAISING-PRAXIS

Projekt-Patenschaften binden treue Spender

Patentag im DRK-Logistikzentrum
Patentag im DRK-Logistikzentrum

Das Deutsche Rote Kreuz setzt seit zehn Jahren auf die Unterstützung durch Projektpaten. Die Menschen, die sich für solch eine Förderung entscheiden, sind sehr treu und spenden auch für schwierige Themen.

Projektpatenschaften gibt es beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) seit zehn Jahren. „Unsere Paten sind Menschen, die sich entschlossen haben, bestimmte Hilfsprojekte gezielt und regelmäßig zu fördern und damit auch Menschen zu helfen, über deren Leid schon lange nicht mehr in den Medien berichtet wird. Durch ihre großartige Unterstützung tragen unsere Paten dazu bei, die Lebenssituation vieler Menschen langfristig und nachhaltig zu verbessern. Denn wenn die Berichte über Notlagen aus der Presse verschwinden, heißt das nicht, dass die Probleme gelöst sind“, sagt Bernd Schmitz, Vorstand des DRK, und meint damit die vielen vergessenen Katastrophen dieser Welt.

Engagierte Paten

Der Kreis der Paten des DRK umfasst konstant etwa 500 engagierte Menschen, die Projekte in einem von insgesamt fünf Sektoren – Hilfe für Landminenopfer, Wasser und Gesundheit, Ernährungssicherung weltweit, Hilfslogistik sowie Katastrophenvorsorge – regelmäßig durch Spenden unterstützen. Zielgruppe sind in erster Linie Menschen, die sich für die längerfristige Entwicklungszusammenarbeit interessieren. Die Projektpatenschaften werden insbesondere online beworben. Man kann sich auf der Internetseite auch noch Infomaterial bestellen und direkten Kontakt zu Antje Brack vom Marketing-Team des Generalsekretariats des Deutschen Roten Kreuzes aufnehmen. Da es sich ausschließlich um Projekte der Auslandshilfe handelt, die vom DRK-Bundesverband gesteuert werden, werden die Spender auch von dort zentral betreut. Außerdem verschickt das DRK Informationsmaterialien auch an Spender, die den Kontakt zum Spenderservice aufnehmen und dabei Interesse an dieser Form der Spende haben.

„Die Projektpatenschaft ist ein Modell, das mir sehr am Herzen liegt,“ sagt Vorstand Bernd Schmitz. „Die Menschen, die dahinter stehen, sind besonders treue Spender und damit Partner des DRK, die für uns enorm wichtig sind. Durch ihr Engagement tragen sie dazu bei, die Finanzierung insbesondere auch von Projekten zu sichern, für die es schwer ist, Spenden zu akquirieren, etwa eben jene vergessenen Katastrophen, die nicht mehr im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung stehen.“

Modell mit Langzeitwirkung

Vor zehn Jahren als erste „Spenden-Projekte mit Langzeitwirkung“ eingeführt, hat das DRK die Projektpatenschaft stetig weiterentwickelt. „Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Patenprojekte nicht mehr ländergebunden zu gestalten, sondern nach Sektoren mit weltweitem Bezug. Dadurch sind wir flexibler geworden und können die Spenden dort einsetzen, wo wir sie am dringendsten benötigen, um Menschen in Not zu helfen. Zusätzlich haben wir das Spektrum um den Sektor Hilfslogistik erweitert, denn Logistik ist in der humanitären Hilfe ein essenziell wichtiger Bereich und kommt in jedem Rotkreuzprojekt vor“, erläutert Schmitz. Projektpate kann man schon mit einem Beitrag von 10 Euro im Monat werden.

Und die Spender zu binden, setzt Antje Brack auf eine höhere Informationsdichte. „Die Paten werden mit einem persönlichen Schreiben begrüßt, erhalten eine Patenurkunde und Informationen zur ihrem Patenprojekt. Zweimal im Jahr erhalten sie dann fortlaufend einen aktuellen Bericht aus dem ausgewählten Projekt. Außerdem werden Informationsveranstaltungen organisiert.“ Paten würden gern gezielter darüber informiert werden wollen, wo ihre Spenden eingesetzt werden und was daraus entsteht bzw. wie die Spenden die Lebenssituationen der Hilfsbedürftigen Schritt für Schritt verbessert. Auch für kleinere und mittlere Unternehmen sei diese Form der Unterstützung interessant. Unter den aktuellen Projektpaten finden sich aber auch einige DRK-Kreis- und DRK-Ortsvereine, die ebenfalls regelmäßig Informationen erhalten.

 


(Bild: DRK-Bundesverband)

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