FUNDRAISING-PRAXIS

Handy-Fundraising

Handy-Fundraising
Alte Handys bringen noch Geld, zeigen missio und das Bistum Aachen.

Handys sind heute kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken. Was früher ein Telefon war, ist heute Kalender, Datenbank, Routenplaner und sogar Assistent. Doch was passiert mit den alten Handys? Sie sind eine gute Gelegenheit für erfolgreiches Fundraising.


Schlummerhandys heben

Gerade erst veröffentlichte die Deutsche Umwelthilfe eine Studie, wonach mehr als 24 Millionen Smartphones pro Jahr in Deutschland verkauft werden. Und was passiert mit den alten Geräten? Damit ausgediente Geräte für eine erneute Nutzung aufbereitet oder recycelt werden können, ist es notwendig, dass sie getrennt gesammelt werden. Viele der von der Umwelthilfe untersuchten Unternehmen nehmen zwar eigene Geräte zurück, setzen sich aber nicht aktiv für die Sammlung ausgedienter Geräte ein. Deshalb schlummern in den Schubladen deutscher Verbraucher noch rund 120 Millionen Handys. Hier setzen die Handysammlungen von Telefónica, Telekom und Vodafone an, die zurückgenommene Geräte zum Teil reparieren und wiederverwenden. Wegweisend ist der Ansatz des Smartphone-Herstellers Shift, der als einziges Unternehmen ein Pfand in Höhe von 22 Euro erhebt.


Große Sammlungen

Für Fundraiserinnen und Fundraiser ergibt sich hier eine sehr interessante Gelegenheit die Geräte einer Nutzung für den guten Zweck zuzuführen. Ein Beispiel ist die Kooperation von NABU und der Telefónica Deutschland Group, die seit 2011 besteht. Unter dem Claim „Alte Handys für die Havel“ bezahlt Telefónica für jedes abgegebene Alt-Handy 1,60 Euro an den NABU. Einem Umweltverband steht das natürlich auch gut zu Gesicht, und fast 730.000 eingenommene Euro sprechen dafür, dass die Kampagne nicht nur bei den vielen Mitgliedern des NABU gut ankam. Außerdem aktiviert der Umweltverband auch Schulen zur Hebung der verborgenen Schätze. Auf Wunsch kann man sich eine Sammelbox schicken lassen.

Auch das deutsche Missionswerk missio ist auf den Zug aufgesprungen. Im Herbst 2017 startete sie Ihre Aktion „Goldhandy“ und sammelte in 650 Sammelboxen über 30.000 Altgeräte. Partner der Aktion Sind Till von Pidoll und Eric Schumacher, die mit Ihrer Firma Mobile-Box das Recycling übernehmen.


Auch kleine Vereine können das

Auch kleine Organisationen können mit Partnern wie beispielsweise Mobile-Box hier einsteigen. Ein vielleicht noch lohnenderer Weg ist der eigene Verkauf gespendeter Handys. Viele Geräte sind ja durch die immer kürzeren Modellzyklen noch recht neu. Scheut man den Aufwand nicht, können Geräte auch für wesentlich mehr Geld noch an Händler verkauft werden. Wirkaufens, reBuy oder ZOXS kaufen Handys je nach Zustand zum Festpreis an. Für ein gut erhaltenes I-Phone 4 bekommt man da immerhin noch 50 Euro. Einen guten Überblick über die Plattformen gibt die Seite Handyverkauf.net. Der personelle Aufwand ist aber nicht zu unterschätzen. Gleichzeitig, könnte das eine gute Aufgabe für ehrenamtliches Engagement sein. Aber Achtung, Verkauf bedeutet wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb. Noch etwas weiter geht die Seite Duverkaufst.de, wo man eine konkrete Sammelaktion starten kann. Jeder, der mit einem Link sein Gerät über die Seite verkauft, kann den Erlös an den Initiator der Aktion spenden.


Sammelaktionen brauchen Werbung

Handy-Recycling wir schon aufgrund der in den Geräten enthaltenen wertvollen Rohstoffe interessant bleiben. In den 120 Millionen Geräten in unseren Schränken und Schubladen stecken immerhin schon mal 2,8 Tonnen Gold, 29 Tonnen Silber und 1.071 Tonnen Kupfer, die laut Umwelthilfe wiedergewonnen werden könnten. Solche Sammel-Aktionen brauchen aber auch eine gute Fanbase und Kommunikation um zu zünden. Als sinnvoll hat es sich dabei erwiesen die Aktion mit einem konkreten Spendenprojekt zu verknüpfen.

(Bild: missio/Bistum Aachen)

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