MAILING DES MONATS

Über den Teich geschaut

Die „Help Hospitalized Veterans“ (HHV) ist eine NGO, die gegen Langeweile kämpft und das Selbstwertgefühl stärkt. Unter dem Motto: „Medizin, die nicht in Flaschen zu haben ist“ versorgt die HHV kriegsversehrte Menschen mit Beschäftigungs-Kits. Das klingt lapidar – ist es aber nicht. Denn nicht nur körperliche Einschränkungen, physische Traumata und Schmerzen bestimmen das Leben der Patienten in Militär-Hospitälern – vielen ist schlicht und ergreifend ihr Daseinszweck „abhanden gekommen“. Mit hochwertigen Handarbeits- oder Bausätzen (Craft Kits) trägt die HHV ein Stück Zuversicht ans Krankenbett und dazu bei, dass in gebrochenen Menschen wieder Lebenssinn geweckt wird. Wir stellen Ihnen ein aktuelles Mailing der HHV vor.

Das Mailing besticht durch den Mitmach-Charakter und seine klare Formulierungsstruktur. Der Leser erhält eine gut nachvollziehbare Anleitung dazu, was er tun kann, um den kriegsversehrten Menschen zu helfen. Der Unterstützer soll mit beiliegender Grußkarte den US-amerikanischen Kriegsveteranen seine Anteilnahme an ihrem Schicksal bekunden, ein adressierter Briefumschlag und die Briefmarke als Response-Element liegen dem Mailing bei.

Ungeöffnet: ein Umschlag mit Ein- und Ausblick

UmschlagDurch das obere der zwei Sichtfenster des Briefumschlages leuchtet die Stars and Stripes-Briefmarke – patriotische Gefühle weckend. Und direkt daneben sticht die handschriftliche Bestätigung: „Yes! That’s a REAL first class stamp.“ ins Auge. Und was man damit anfangen soll, steht direkt darunter. Ohne den Umschlag überhaupt öffnen zu müssen, ist alles klar: „Nutzen Sie diese Briefmarke noch heute, um einem verwundeten Veteranen Ihre Anteilnahme zu zeigen!“

Eine Briefmarke als Response-Element

Schon von außen betrachtet ist die 42 Cent-Briefmarke das bestimmende Element dieses Mailings, zu verwenden mit beiliegendem Briefumschlag. In roten Lettern prangt auf dem Umschlag „First Class Mail“, darunter wird der Bestimmungszweck kurzerhand zum Empfänger: „Help Hospitalized Veterans“. Auf dem beiliegenden Umschlag findet sich die handgeschriebene Aufforderung an den Unterstützer, die beiliegende Briefmarke zu nutzen, um eine ganz persönliche Mitteilung an einen im Krankenhaus liegenden Veteranen zu senden.

Klassischer Textaufbau mit ungewohntem Einstieg

GrusskarteMit der Betreffzeile wird der Spendenbrief eingeleitet: zwei Zeilen mit einer klaren Botschaft und zum sofortigen Handeln anregend: "I have sent you a free ¢42 stamp so you can tell a wounded or hospitalized veteran how much you care!" In eindringlichen Worten wird an den Patriotismus des Spenders appelliert und betont, dass die jungen Männer und Frauen für die Freiheit Amerikas und seiner Bürger ihre körperliche Unversehrtheit eingebüßt haben. AnschreibenSo wie z.B. Tech Sergeant David Lapointe, Irak-Kriegsveteran, dessen Foto ihn im Krankenbett zeigt. Der junge Mann blickt direkt in die Kamera. Obwohl er offenbar schwere Verletzungen davon getragen hat, zeigt sich in seinem Gesicht ein Schimmer von Zuversicht. Auf seinem Schoß liegt ein Craft Kit, das er erhalten hat. 

Wie der Spender die Situation von David und anderer tapferer Kriegsveteranen konkret ändern kann, wird auf der Rückseite des Spendenbriefes beschrieben. In direkten und klaren Worten wird dem Spender mitgeteilt, mit welcher Spendensumme er helfen kann. Und das ist denkbar einfach, denn für $8 kann ein Craft Kit finanziert werden und der Spender hilft gleich doppelt: denn gleichzeitig mit dem Kit bekommt der Veteran die vom Spender persönlich ausgefüllte Grußkarte. Ganz einfach lässt sich diese Geste verdoppeln oder vervielfachen, denn mit weiteren $8 kann einem weiteren Betroffenen geholfen werden. Direkt über dem Spendenbrief befindet sich der abtrennbare Zahlschein, auch hier wird handgeschrieben und in roten Buchstaben auf die beiliegende Briefmarke verwiesen: "Don’t forget to use your free stamp on the enclosed envelope!"

Die persönliche Geste zählt

Die beiliegende Grußkarte lässt Raum für Persönliches: neben einem vorgedruckten Text mit patriotischen und Anteil nehmenden Worten kann der Spender seine ganz eigenen Worte an den Veteranen richten. Damit wird das Craft Kit zu seinem persönlichen Geschenk.

Fazit

Nicht nur durch den Verfasser und Unterzeichner (Executive Director der HHV und selbst stolzer Veteran), sondern auch durch handschriftliche Unterstreichungen und Klammern wird dieses Mailing authentisch. Die Briefmarke als Response-Element, auf den ersten Blick sichtbar und mit einer Büroklammer am Anschreiben befestigt, gibt dem Anschreiben eine sehr persönliche Note. Auf allen Elementen des Mailings wird konsequent auf den Verwendungszweck der Briefmarke hingewiesen. Vielleicht hätte man etwas an patriotischen Worten sparen können.

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