INTERVIEW

Deutscher Fundraising Kongress: Auf zum 20-jährigen Jubiläum!

files/newsletter/Taepke_SWOP.jpgIm letzten Jahr fand der Deutsche Fundraising Kongress (DFRK) erstmals in Berlin statt. Mehr als 750 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kamen an die Spree – zum Netzwerken, zum Erfahrungsaustausch und um die eigene fachliche Kompetenz zu erweitern. Wie der Teilnehmerrekord zeigte, tat der Ortswechsel dem Kongress gut. Auch wenn manchem „Onliner“ zu wenig technische Innovation im Spiel war und einige „Offliner“ mit Web 2.0-Themen und dem Eröffnungsbeitrag von Sascha Lobo wenig anfangen konnten: mit einem breiten Themenspektrum bediente der Kongress ganz unterschiedliche Ansprüche. Im kommenden Jahr feiern der Deutsche Fundraising Verband und der DFRK ihr 20-jähriges Jubiläum. Wir wollten wissen, was die Teilnehmer auf diesem besonderen Kongress 2013 erwartet.

NGO-Dialog: Frau Taepke, Sie sind als Projektleiterin bei der SWOP. Medien und Konferenzen GmbH dafür zuständig, dass der Deutsche Fundraising Kongress in seinem Jubiläumsjahr 2013 ein Erfolg wird. Das Programm ist bereits online. Wie weit sind Sie mit Ihren Vorbereitungen?

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, wir liegen sogar richtig gut im Zeitplan! Die Programmpunkte sind online und die ersten Teilnehmer haben sich bereits angemeldet, viele Aussteller und Partner haben bereits verbindliche Zusagen gemacht. Außerdem freuen wir uns, dass wir wieder zahlreiche Medienpartner gewinnen konnten. Es ist noch ein halbes Jahr Zeit, doch es gibt auch noch einiges zu tun – ich versuche mal, die wichtigsten Aufgaben unserer Arbeit zusammenzufassen: Wir werden das Programm noch um viele Beiträge erweitern; es haben zwar schon viele Referenten zugesagt, doch sind noch einige Seminare zu besetzen und es fehlen noch zwei Keynote-Sprecher. Wir haben schon Gespräche geführt, mit wirklich vielversprechenden Kandidaten, aber leider noch keine festen Zusagen erhalten. Was das Organisatorische betrifft: Von der Raumeinteilung, über das Catering bis zur Erstellung der Druckmaterialien oder der Auswahl der Helfer, die auch 2013 unsere Referenten in den Workshops und Seminaren unterstützen – da steht noch einiges auf der To-do-Liste. Auch die Logistik für die Aussteller sowie die begleitende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind Aufgaben, die uns bis zum Ende des Kongresses beschäftigen werden. Fehlt natürlich noch das Kongress-Highlight: Für unser 20-jähriges Jubiläum planen wir nämlich einen ganz besonderen Gala-Abend, den der Deutsche Fundraising Verband anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums entscheidend mitgestalten wird. Es wird eine Motto-Party geben, so viel kann ich jetzt schon verraten. Es gibt also noch richtig viel zu tun!

NGO-Dialog: Was erwartet die Teilnehmer 2013 in Berlin? Was erwarten Sie von den Teilnehmern?

Die Teilnehmer dürfen sich auf ein vielfältiges Programm freuen, das garantiert für jeden etwas bereithält. Die "Wunschthemen-Liste", die aus der Teilnehmerbefragung des vergangenen Kongresses hervorging und die auch die Vorschläge des Programm-Beirates beinhaltet, haben wir uns sehr genau angeschaut. Wir werden mehr Seminare anbieten als im letzten Jahr, außerdem laufen die Table Sessions dieses Mal nicht parallel. Das bedeutet, dass jeder Teilnehmer theoretisch fünf Seminare und zwei Table Sessions besuchen kann, mehr als im letzten Jahr. Ein besonderes Highlight wird der Keynote-Vortrag von Lorna Somers sein. Auch haben wir eine besondere Abschlussrede geplant, über die ich noch nichts verraten möchte.

Was wir uns von den Teilnehmern wünschen? Dass sie sich im Vorfeld gut auf unserer Programmwebsite informieren. Und es wäre schön, wenn sie ganz viel von dem, was wir anbieten, auch ausprobieren – vom Kongress-Yoga bis zu den Table Sessions. Wer das erste Mal zu unserem Kongress kommt, kann sich in der "First-Timer-Session" einen Überblick über unser Angebot verschaffen. Und wir wünschen uns natürlich ganz viel Interaktion zwischen den Teilnehmern und den Referenten. Wer sich rege am Geschehen beteiligt, profitiert am meisten vom Kongress!

NGO-Dialog: Im letzten Jahr ist der DFRK an einen neuen Veranstaltungsort gezogen. Neue Stadt, neue Location: Welchen Erwartungen haben Sie als Veranstalter an den Umzug geknüpft? Wurden diese aus Ihrer Sicht erfüllt?

Ziel unseres Standortwechsels war es, den Kongress mehr in die Öffentlichkeit zu rücken, die Teilnehmerzahl zu erhöhen und mehr interessante Referenten aus Politik und aus dem Ausland zu gewinnen. Dieser Plan ging – wenn ich das so sagen kann – auf: Mit 750 Teilnehmern hatten wir 2012 den größten Zulauf seit Kongressbestehen. Ebenso hat sich die Anzahl der Presse-Akkreditierungen und Medienberichte erhöht. Auch konnten wir Keynote-Sprecher gewinnen, die wir vielleicht nicht unbedingt nach Fulda hätten locken können. Sascha Lobo hat einen spannenden Eröffnungsvortrag gehalten, Prof. Craig Wortmann begeisterte mit seinem Beitrag "The Power of Your Story" und Eveline Herfkens, Gründerin der UN-Milleniumskampagne, sprach zum Thema "The Millennium Development Goals: Unfinished Business during Challenging Times" – ebenfalls hochinteressant.

NGO-Dialog: Der Kongress 2012 hat mit seinem Konzept überzeugt – die Stimmung war gut und das Programm hat alle Fundraising-Themen abgedeckt. Und doch wurde hier und da Kritik geäußert. Einigen Teilnehmern waren die Ausstellungsflächen zu verwinkelt, sie vermissten die „Marktplatzatmosphäre“, die sie aus Fulda kannten. Andere fanden, der Platz für die 2011 neu eingeführten Table Sessions hätte nicht ausgereicht. Wie gehen Sie mit dieser Kritik um, was wird 2013 anders?

Selbstverständlich gab es, wie bei jedem neuen Veranstaltungskonzept, einige Anlaufschwierigkeiten. Da uns die Zufriedenheit der Kongress-Teilnehmer am Herzen liegt, nehmen wir entsprechende Kritikpunkte sehr ernst. Daher werden wir die Table Sessions nicht mehr zeitgleich mit den Seminaren anbieten, und sie werden in größeren Räumlichkeiten stattfinden. Im letzten Jahr haben sich viele Teilnehmer vor Ort spontan umorientiert, das parallele Angebot von Table Sessions und Seminaren hat wohl Verwirrung gestiftet. So waren Seminare zwar mit 80 bis 90 Plätzen ausgebucht, wurden dann aber nur von 30 bis 50 Teilnehmern besucht. Auf dem nächsten Kongress werden die Table Sessions im größten Saal, den viele vielleicht noch vom Gala-Abend in Erinnerung haben, stattfinden. Jeder kann daran teilnehmen, ohne ein Seminar zu verpassen. Einige Teilnehmer haben die verwinkelten Ausstellungsflächen bemängelt. Die Aussteller selbst waren mit der Situation jedoch sehr zufrieden, denn so waren sie mit ihren Ständen nahe an den Tagungsräumen und den Teilnehmern. Die meisten Aussteller werden deshalb im nächsten Jahr wieder dabei sein. Weitere Kritikpunkte, wie beispielsweise die Verfügbarkeit von Kaffee, werden wir natürlich ebenso beherzigen.

NGO-Dialog: Die Ausrichtung eines Kongresses in dieser Größenordnung ist eine logistische und technische Herausforderung. Worauf müssen Sie achten, wo sehen Sie Nachbesserungsbedarf? Was halten Sie beispielsweise von dem Vorschlag, auf Twitterwalls die aktuellen Diskussionen sichtbar zu machen?

Total gerne hätten wir schon 2011 eine Twitterwall angeboten! Bisher ist dieses Vorhaben aus logistischen Gründen gescheitert. Man braucht eine weiße Wand, in einem Raum, in dem sich die Leute auch lange aufhalten. Unsere Veranstaltungsformate verteilen sich aber über drei Etagen des Kongresshotels, deshalb ist das schwierig. Wir werden schauen, wie wir trotzdem so eine Wand installieren können, denn es ist uns wichtig, den Ansprüchen von "Onlinern" und "Offlinern" gleichermaßen gerecht zu werden. Wer mag, kann mit uns über Twitter und Facebook kommunizieren, uns schreiben oder einfach anrufen und so seine eigenen Vorstellungen in den Kongress einbringen.

Frau Taepke, wir bedanken uns bei Ihnen für dieses Gespräch.

Katrin Taepke ist als „Bereichsleiterin Konferenzen und Projektleiterin Deutscher Fundraising Kongress" bei der SWOP. Medien und Konferenzen GmbH tätig. Zuvor absolvierte sie bei der Messe Berlin ein duales BWL-Studium, Fachrichtung Handel und Messe und arbeitete für eine Messebaufirma in Toronto und bei Spring in Mannheim. Von 2007 bis 2010 organisierte sie für MCI v.a. medizinische Kongresse.

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