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Fundraising Kongress - Nicht verpassen!

Herzlicher Empfang beim Deutschen Fundraising Kongress
Herzlicher Empfang beim Deutschen Fundraising Kongress

Morgen startet der Deutsche Fundraising Kongress. Auch die Fundraising Akademie wird wieder dabei sein und freut sich auf angeregte Gespräche am Stand. Was man sonst im Programm nicht verpassen sollte? Hier steht es.

von Matthias Daberstiel

800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Vereinen, Stiftungen, Agenturen und von Dienstleistern erwartet der Deutsche Fundraising Verband wieder zum Fundraising Kongress vom 8. bis 10. Mai 2019 in Kassel. Für die alten Hasen ist klar, warum man den Kongress jedes Jahr besuchen sollte: „Arbeit und Lernen, Begegnung und Austausch unter Freunden – das ist für mich der Kongress“, so Martin Dodenhoeft, scheidender Vorsitzender des Deutschen Fundraising Verbandes und langjähriger Kongressbesucher. Besonders freut er sich wieder „auf neue junge Kolleginnen und Kollegen, die selbstbewusst ihren Weg gehen und das Fundraising in Deutschland künftig prägen werden!“


Neulinge

Und schon sind wir im Thema. Wer noch nie beim Kongress war, fühlt sich oft erschlagen vom Angebot. Erfahrene Kongress-Gänger empfehlen deshalb, die Themen, die einen sehr interessieren, im Vorfeld auszuwählen, sich ein festes Programm mit den Seminaren oder Vorträgen, die man gar nicht verpassen will, zusammenzustellen und sich aber auch noch flexible Slots offen zu halten, die man spontan oder nach Tipps von anderen Teilnehmern besuchen kann. Nicht verpassen sollte man die Eröffnung, um sich schon mal einzustellen. Das Thema werden die Spenden für Notre Dame sein, die ja nicht ganz unumstritten sind. Man darf gespannt sein, was Michael Güthlein, Redakteur des evangelischen Magazins chrismon, dazu zu sagen hat. Echt zu empfehlen ist die Newbee-Session, die bei der Orientierung enorm hilft. Hierfür ist aber eine Anmeldung absolut notwendig. Hier helfen erfahrene Profis als Mentoren den Neulingen bei der Orientierung.


Neuigkeiten

Ein spannendes neues Format von Hugo Pettendrup findet schon am Mittwoch um 10 Uhr statt. Erstmals gibt es beim Fundraising Kongress in Kassel nämlich die „Höhle der Löwen“. Laut Hugo Pettendrup muss aber keiner Angst haben, den Löwen zum Fraß vorgeworfen zu werden, sondern es wird ein gemeinsames Ziel verfolgt: Professionalisierung, Konkretisierung und persönliche Entwicklung für die Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen. Es treten hier soziale Unternehmer und NGOs an. Ziel ist nicht das Investment oder das Startkapital für die Gründungsidee, sondern die professionelle Vorbereitung und Bewertung eines Pitches vor echten Unternehmensvertretern. Das kann hart, kritisch und außergewöhnlich sein – aber auf jeden Fall äußerst lehr- und erfahrungsreich sowie auch sehr wertvoll.

Einer der „Löwen“ ist Christoph Selig, Head of „GoTeach“ bei der Deutschen Post DHL AG. „Ich bin auf das Format sehr gespannt“, gibt der Manager freimütig zu. „Hugo Pettendrup hat sich ja ausgedacht, Sozialunternehmern eine valide Rückmeldung zu geben, wie ihre Modelle noch weiterentwickelt werden könnten – und das in einem unterhaltsamen Format. Vorbereiten kann ich mich da wohl kaum. Da wird es wahrscheinlich eher auf meinen praktischen Erfahrungsschatz von fast 10 Jahren Corporate Citizenship ankommen“, so der Post-Manager. „Ich werde sicher das Thema Partnerschaft auf Augenhöhe ansprechen. Denn für mich ist es schon ein Unterschied, ob ich einen Spender oder einen Partner suche. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf diesen Auftritt.“

Neu ist auch das „Karriere Spezial“. Am Freitag dreht sich im Blauen Saal alles um Beruf und Karriere. Neben inhaltlichen Impulsen wie Vorträgen und Diskussionspanels wird es auch eine kostenlose Stellenbörse geben.


Essen

Nicht verpassen sollte man das Essen, nein, nicht etwa weil man nach mehreren Stunden Programm auch mal was zu sich nehmen sollte, sondern weil es der perfekte Zeitpunkt für ein Kennenlernen und Austauschen ist. Also ran an die vollbesetzten Tische und einfach mal gefragt, was der oder die Andere so macht.


Am Abend die Gala, am Morgen der Kater

Auch dieses Jahr wird der Deutsche Fundraising Preis auf dem Kongress vergeben. Drei Projekte und zwei Persönlichkeiten sind für 2019 nominiert, darunter Dr. Thomas Kreuzer, Geschäftsführer der Fundraising Akademie in Frankfurt am Main. Er wird für sein herausragendes persönliches Engagement ausgezeichnet, denn er hat seit 1999 die Aus- und Weiterbildung im Fundraising in Deutschland wesentlich geprägt.
Das findet auf einer festlichen Abendveranstaltung am Donnerstagabend statt, die traditionell in einem großen Schwof endet – sprich, der Disko. Deshalb ist eher keine Galauniform Pflicht, sondern etwas, das auch einen ordentlichen Gig aushält. Am Donnerstag geht‘s um 19:30 Uhr los. Wer dann am nächsten Tag noch früh rauskommt, dem sei das „Katerkino“ ans Herz gelegt. Dort geht es nicht um Cat-Content, sondern darum eine dreiviertel Stunde lang gemütlich eine Auswahl der besten Videos aus der Fundraising- und Non-Profit-Kampagnen-Welt zu genießen, Ideen zu sammeln, sich inspirieren zu lassen. Allerdings schon um 9 Uhr am Freitag!


Neue Perspektiven

Nicht ganz neu, aber trotzdem empfehlenswert ist der Beitrag von Beate Haverkamp und Astrid von Soosten: „Fundraising-Aikido: Mit Haltung bessere Ergebnisse erzielen“. Keine Angst, Sportkleidung ist nicht nötig, aber vielleicht ändert sich ja im Inneren der Teilnehmenden so einiges.

Ebenfalls ein Muss ist die Diskussion „Fundraising am rechten Rand – eine Stärkung der Kultur des Gebens?“ Die Moderatoren Friedrich Haunert, Organisationsberater aus Berlin, und Christian Fuchs, Journalist der „Zeit“, diskutieren die Spendenerfolge populistischer Parteien und Interessengruppen mit einem gut sortierten Podium.

Der Politikwissenschaftler Nils Vief forscht an der Philipps-Universität Marburg zu der Frage, weshalb sich „Fake News“ im Internet verbreiten. Hierzu führt er Experimente mit Plattformen wie Google und Facebook durch. Beim Deutschen Fundraising Kongress 2019 wird er am Freitag die Abschluss-Keynote zum Thema „Fake News und Fundraising im Netz“ halten. Bereits vorab hat er eine Online-Umfrage unter Personen und Organisationen im Bereich Fundraising gemacht, ob diese von Falschinformationen im Internet betroffen sind und wie sie mit diesen Dingen umgehen.


Für die Ohren

Für alle Daheimgebliebenen gibt es übrigens auch wieder Podcasts. „Nicht verpassen sollte man auf alle Fälle die sehr subjektiven Tageszusammenfassungen im Fundraising-Radio, die vor Ort am Stand aufgenommen werden“, so der Moderator Maik Meid.

In dem Sinne: Wir sehen uns morgen in Kassel!

(Bild: Deutscher Fundraising Verband)

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